Kriminalitätsstatistik 2021

Vor mehr als 3 Wochen veröffentlichte das Innenministerium den Sicherheitsbericht 2021.

Aber lassen wir gleich das BMI zu Wort kommen: „Die aktuelle ‚Polizeiliche Kriminalstatistik‘ (PKS) zeigt für 2021 zum zweiten Mal in Folge einen signifikanten Rückgang der Gesamtanzeigen um 5,3 Prozent auf 410.957 Anzeigen. Das bedeutet erneut den niedrigsten Wert seit Beginn der elektronischen Datenerfassung im Jahr 2001. Zugleich konnte die Aufklärungsquote um 1,1 Prozentpunkte auf 55,3 Prozent gesteigert werden (2020: 54,2 Prozent).“

Wobei anzumerken ist, dass in den 410.957 Anzeigen auch alle Verkehrsdelikte (230.000 Fälle) enthalten sind. Verfälscht – unter Anführungszeichen – wird die Gesamtzahl auch durch Internetdelikte, die 2021 mit fast 50.000 Anzeigen zu Buche schlagen. Wie gesagt ist hier immer von Anzeigen die Rede, nicht von juristisch festgestellten Straftaten.

Wir halten also fest:

+ Die Kriminalität, genauer gesagt die Zahl der Anzeigen, sinkt.

+ Die Aufklärungsquote steigt.

Große Coverstorys jener Zeitungen, die gerne mit der Angst der Menschen spielen, gab es trotzdem nicht – passt offenbar nicht in die politische Agenda. Und auch die FPÖ hat sich nicht zu Wort gemeldet.

Auch in Wien ist die Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um rund 30.000 auf rund 144.000 gesunken.

Noch ein paar Details:

+ Im Deliktsbereich Wirtschafts- und Finanzkriminalität ist die Zahl der Anzeigen um 3,8 % auf rund 75.000 Fälle gestiegen.

+ die Zahl der Morde ist leicht gesunken. Da Femizide im Bericht nicht ausgewiesen sind, verweisen wir hier auf öffentlich genannte Zahlen, laut diesen wurden im untersuchten Jahr 29 Frauen Opfer eines Femizids, die Dunkelziffer dürfte jedoch wesentlich höher liegen.*

Es finden sich aber auch weitere erschreckende und sehr traurige Zahlen im Bericht:

„2021 wurden um 9,6 Prozent mehr Vergewaltigungen angezeigt als 2020. Von den 1.054 angezeigten Fällen wurden 910 vollendet […] 821 Männer und sechs Frauen wurden wegen vollendeter Vergewaltigung angezeigt. Bei den 916 Opfern handelte es sich um 863 Frauen und 53 Männer.“

Ebenso erschreckend: Kam es im Jahr 2014 noch zu 813 übermittelten Verdachtsmeldungen bzgl. Online-Kindermissbrauch/Kinderpornographie, „so stieg diese Anzahl über die Jahre auf 6.181 Verdachtsmeldungen im Jahr 2021.“

Alle Zahlen und Zitate aus dem Sicherheitsbericht für 2021