Equal Pension Day? Equal pay Day!

Heuer begeht Österreich den Equal Pension Day am 6. August – und im Superwahljahr werden sich dazu sicher Kandidat*innen verschiedener Parteien zu Wort melden.

Die Ungleichheit ist in Österreich seit langem größer als in vielen anderen Ländern – auch außerhalb der EU – und passiert ist nichts!

Die durchschnittliche Alterspension beträgt lt. Statistik der Stadt Wien in Österreich monatlich 1.759, die der Männer 2.300, der Frauen 1.378 Euro.

Die Pensionshöhe hängt direkt von der Einkommenshöhe ab. Als Ursachen für die Unterbezahlung von Frauen werden oft Gründe angeführt, wie die folgenden: Frauen haben im Vergleich zu Männern diskontinuierlichere Erwerbsverläufe, sind häufiger geringfügig oder in Teilzeit beschäftigt und unter ihrer Qualifikation eingesetzt. Junge Frauen treffen ihre Wahl nach wie vor überwiegend aus einer schmalen Palette schlecht bezahlter Berufsgruppen. Frauen sind durch die Hauptverantwortung für Pflege- und Familienarbeit nicht ausreichend auf die Erwerbsarbeit(-skarriere) konzentriert.

Dennoch können zumindest 5 % des Einkommensunterschiedes in keiner Weise durch die Faktoren Arbeitszeit, Alter, Berufsgruppe, Bildung, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit erklärt werden, gehen also in jeder Hinsicht auf Diskriminierung nach dem Geschlecht zurück.

Dazu kommt, dass aber auch die zuvor genannten Gründe ja nicht Ursache, sondern bereits Wirkung von patriarchal ungerechter Aufteilung und Bezahlung von Arbeit sind, was oft übersehen oder verschwiegen wird.

Auch verschwindet bei der Analyse der Entlohnungsunterschiede nur allzu leicht die ungleiche Verteilung der unbezahlten Arbeit aus dem Blickfeld. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich daran aber fast nichts verändert: es wird ein minimaler Rückgang des Frauenanteils von 69 Prozent auf 66 Prozent festgestellt.

Equal Pay! ist also eine Sofort-Forderung, die einen offensichtlichen – und inzwischen von allen eingestandenen – Skandal der Arbeitswelt beseitigen soll. Und damit wird sich auch die ungerechte Pensions-Schere schließen.

Um eine grundlegende Neubewertung und Neuverteilung von gesellschaftlich notwendiger und sinnvoller Arbeit und den selbstverständlichen Zugang aller zu den Voraussetzungen eines menschwürdigen Lebens wird damit aber nicht herumzukommen sein!