Josef Taucher ist Klubobmann der SPÖ-Wien im Gemeinderat. Laut Taucher liegt “der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter in Wien (aktuell bei) 4,60 Euro” – leider hat Taucher, der dies bei der Gemeinderatssitzung am 22. Juni öffentlich behauptete, seine Quellen nicht genannt.
Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien: “Laut Presseberichten zahlt die SPÖ-Wien der Stadt Wien für die Räumlichkeiten in der Löwelstraße aufgrund von Uralt-Verträgen teilweise nur 2,39 Euro pro m2. Ich bezweifle aber schwer, dass Taucher, Ludwig & Friends irgendjemanden irgendwo in Wien eine Wohnung um 4,60 Euro organisieren können. Falls ich mich irre, so darf sich Taucher gerne bei mir melden – ich werde als Privatperson sofort alle Mietverträge, die diese Konditionen zu bieten haben, unterschreiben.”
Zach dann mit der dem Thema angemessenen Ernsthaftigkeit: “Es gibt im Netz verschiedene aktuelle Statistiken, die durchaus differieren, da der durchschnittliche Mietpreis pro m2 in Simmering ein anderer ist als in Hietzing, da es einen Unterschied macht ob es um einen Erstbezug in einem Neubau geht, um eine Wiedervermietung im Altbau, eine Vermietung im Genossenschaftsbereich oder um die Neuanmietung einer Gemeindewohnung. Die von Taucher genannte Zahl konnte ich jedoch nirgends finden. Und Tatsache ist auch, dass selbst die Richtwert-Miete im Gemeindebau, die aktuell 6,15 Euro beträgt, deutlich über der von Taucher genannten Zahl liegt. Wobei übrigens im Regelfall bei privaten Mieten vielfach ein Lagezuschlag fällig wird. Zusätzlich ist mit durchschnittlichen monatlichen Nettobetriebskosten von rund 2,24 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche zu rechnen – so die SPÖ-nahe Mietervereinigung.”
Wenn führende SPÖ-Politiker solch einen Unsinn behaupten (wahrscheinlich gibt es ja das Brot beim Billa gratis und ein Bier kostet im Wirtshaus ohnedies nur einen Euro), dann braucht uns Wähler:innen aber auch wirklich nix mehr wundern.