Wir trauern um Genossen Franz Lang

Im 95. Lebensjahr ist kürzlich Franz Lang (geb. 1928), der bis zuletzt politisch aktiv war, verstorben.

Oft und gerne hat er von seinem Arbeitsleben als Eisenbahner erzählt. Zu Beginn hatte er in der Anstellung bei der ÖBB vor allem die Möglichkeit gesehen ein Studium aufzunehmen, was ihm sonst auf Grund der finanziellen Situation der Familie wohl nicht möglich gewesen wäre. Er wurde in den Jahrzehnten seiner ÖBB-Zugehörigkeit aber ein loyaler ÖBBler, andererseits wurde er später als Akademiker von vielen Kollegen nicht als “richtiger” Eisenbahner angesehen.

In seiner Anfangszeit wurde er mehrfach aufgefordert DER Partei beizutreten, womit die SPÖ gemeint war. Er hat sich nie gescheut zu sagen, dass er bereits einer Partei angehörte – nämlich der KPÖ. Von 1967 bis 1987 war er Vorsitzender der Fraktion der GE bzw. des GLB in der Gewerkschaft der Eisenbahner.

Der KPÖ gehörte Genosse Lang seit 1953 an. Von 1965 bis 1987 gehörte er auch dem ZK der KPÖ an. In der und für die Partei hat er sich all die Jahrzehnte auf verschiedenen Ebenen engagiert. Auch hier immer um sachliche Argumente und ausgeglichene Positionen bemüht. Er wurde nicht selten von den einen Genossen als Revisionist bezeichnet und von anderen als Stalinist. Das hat er meist amüsiert erzählt und sich durch die Kritik beider Seiten in seinen Auffassungen bestätigt gefühlt. Auch in den späteren krisenhaften Auseinandersetzungen in der Partei versuchte er Zuspitzungen zu vermeiden und setzte sich für solidarische Debatten um die “richtige Linie”  ein.

Die letzten Jahre, die er noch gemeinsam mit seiner Frau verbrachte, waren von ihrer schweren Erkrankung geprägt. Er war Lisa Lang, die als Tochter von Bruno Frey vor ihrer Ehe Freistadt hieß, bis zu ihrem Lebensende sehr eng verbunden. Franz sorgte für kompetente und Lisa angenehme professionelle Unterstützung und kümmerte sich auch selbst um sie, bis sie zu Hause verstarb.

Bis in seine letzten Tage blieb er der KPÖ-Margareten verbunden, obwohl er nie im 5. Bezirk gewohnt hatte. Er war wegen seiner Betriebszugehörigkeit in der “Inneren Stadt” organisiert und bei der Zusammenlegung der GOs “Innere Stadt” und “Margareten” in den 90ern fand er hier eine neue politische Heimat, die ihn ansprach. 

Am 12. Oktober hat ihn die KPÖ Margareten mit einem kleinen “Fest für Lang” noch einmal hoch leben lassen, nun ist er verstorben. Wir werden Gen. Lang jedoch noch lange in Erinnerung behalten.

KPÖ-Margareten, Stadtleitung der KPÖ-Wien, KPÖ-Bundesvorstand