Der nächste Schmäh

Vor wenigen Tagen verkündete Bürgermeister Ludwig, dass mittels einer weiteren Einmalzahlung über 200 Euro (bezeichnet als Wohnbonus) die SPÖ-geführte Stadtregierung gegen die Teuerungen vorgehen wird.

Wir haben schon erläutert, warum solche Maßnahmen nicht ausreichen, und warum es Maßnahmen braucht, die die Inflation wirklich bremsen.

An dieser Stelle wollen wir Ludwig kurz die Situation verdeutlichen, obwohl ihm und seinem Beraterstab die Zahlen sicherlich bekannt sind.

Ein Zweipersonenhaushalt verbraucht im Durchschnitt zumindest rund 3.000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr – d. h. die monatlichen Mehrkosten durch die unglaubliche Preiserhöhung (85 %) von Wien-Energie im September 2022 haben mit rund 50 Euro Mehrkosten im Monat zu Buche geschlagen.

Für Gaskund:innen (ebenfalls Zweipersonenhaushalt) mit einem Verbrauch von je 10.000 kWh machte der Kostenanstieg grob 80 Euro pro Monat aus. Das heißt also: Rund 1.500 Euro kosten die Preiserhöhungen allein durch Wien-Energie jedem Wiener Zweipersonenhaushalt pro Jahr.

Dem stehen, wenn wir sehr freizügig rechnen (2× Energiebonus über 200 Euro, 1× Wohnbonus über 200 Euro), Gesamtentlastungen von rund 600 Euro für alle jene Haushalte, die weniger als 100.000 Euro brutto im Jahr verdienen, gegenüber. Nicht berücksichtigt sind die Erhöhungen der Mietpreise, der Lebensmittelpreise, die Teuerungen bei Produkten aller Art und die Erhöhung diverser Tarife und Gebühren.

Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien: „Im Dschungel von Einmalzahlungen fällt es ja schwer, den Überblick zu bewahren. Tatsache ist jedoch, dass mit den von der Stadt Wien auf den Weg gebrachten Einmalzahlungen die Preissteigerungen natürlich nicht wettgemacht werden können, zehntausende Menschen – allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz – im Stich gelassen werden. Und das, obwohl schon vor der großen Teuerungskrise mehr als 400.000 Personen in Wien armutsgefährdet waren.“