Die KPÖ trauert um Vera Modjawer, die am 25.März nach langem schweren Leiden verstorben ist.
Mit Vera Modjawer verliert die Partei eine Frau, die seit ihrer frühen Jugend zu den AktivistInnen der kommunistischen Bewegung in Österreich gehörte.
Vera kam in einer Familie kommunistischer WiderstandskämpferInnen zur Welt. Vater Albert Hirsch kämpfte im französischen Widerstand gegen den Faschismus, Mutter Betty Hirsch überlebte Nazi-Gefängnisse und das KZ Auschwitz und das KZ Ravensbrück, das Frauen-KZ der Nazis. Die Erinnerung daran und das sich daraus ergebende Engagement gegen Krieg und Faschismus prägten das Leben von Vera. Sie wuchs in und mit den kommunistischen Kinder- und Jugendorganisationen auf. 1970 war sie an der Neugründung der Kommunistischen Jugendorganisation KJÖ beteiligt.
Nach ihrer Ausbildung als Kindergärtnerin arbeitete sie in den städtischen Kindergärten und war schließlich viele Jahre bis zu ihrer Pensionierung als Leiterin tätig. Vera war leidenschaftliche Gewerkschafterin. In der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (heute Younion) bekämpfte sie die Verzahnung der Gewerkschaftsspitzen mit der Stadtverwaltung, die allzu oft die konsequente Interessenvertretung der KollegInnnen gegen die der Stadtverwaltung hintantstellte.
Vera wirkte entsprechend ihres antifaschistischen Engagement im KZ-Verband und in der österreichischen und internationalen Lagergemeinschaft Ravensbrück mit. Dort setzte sie sich für den Erhalt der Gedenkstätte und gegen deren Musealisierung und Entpolitisierung ein. Noch im Vorjahr, bereits von ihrer Krankheit gezeichnet, arbeitete sie an der Entstehung einer Wanderausstellung, die von den Nachkommen der Frauen des KZ Ravensbrück gestaltet wurde, zu denen auch ihre Mutter Betty gehörte.
In der KPÖ gehörte Vera zu den AktivistInnen der Parteigruppe in Favoriten, wo sie seit ihrer Kindheit lebte.
Unsere Anteilnahme gilt insbesondere der Tochter Roxane und ihrer Familie. Wir werden unserer Genossin Vera Modjawer ein ehrendes Andenken bewahren.
Wiener Stadtleitung der KPÖ und KPÖ-Favoriten
Die Verabschiedung findet am 15. April, 14 Uhr, in Form einer Baumbeisetzung statt.
Ort: Klosterwald Wien Kahlenberg.
Mit Auto über Grinzing, Höhenstraße, 1 km vor Aussichtsterassen beim öffentlichen Parkplatz Zufahrt zum Klosterwaldparkplatz. Mit Öffis Bus 38A Richtung Leopoldsberg bis Station Sulzwiese. Dann 300 Meter Fußweg in den Klosterwald.